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Freitag, 2 August 2024, 397611 km

Die bornitfarbenen Katastrophentüren

Es geht dem TE an den Kragen: Zunächst wird alles demontiert, unter dem man Rost finden könnte. Dazu zählen vor allem die Beplankung und die Schwellerverkleidung. Unter den Schwellerverkleidungen sieht es sogar besser aus, als erwartet: Rund um die Wagenheberaufnahmen ist das Blech futsch, wie nicht anders zu erwarten war. Allerdings ist der Radius erstaunlich klein. Schon nach wenigen Zentimetern kommt gesundes Blech. Die vorderen Schwellerspitzen sind etwas stärker angegriffen aber das ist nicht schlimm.

Wirklich schlimm dagegen sehen die Türen aus, und zwar alle vier. So viel üblen Rost habe ich selten unter einer Beplankung entdeckt. Zum Glück haben wir in der Tenne seit 6 Jahren einen weiteren S124 300TE in Bornit stehen, der geschlachtet werden soll. Auch wenn dieser TE unten herum hoffnungslos verrottet ist, hat er doch vier nahezu rostfreie Türen.

Da auch die Tankklappe vom neuen Auto Blasen im Lack hat, habe ich zunächst die Tankklappe aus dem Spenderfahrzeug eingebaut, um unter verschiedenen Lichtbedingungen zu sehen, ob ein Farbunterschied erkennbar ist. Der Unterschied ist jedoch so marginal, dass ich mir eine Neulackierung der Spenderteile sparen kann. Sehr viel dichter am alten Originallack wird man einen neuen Lack auch nicht anmischen können.

Also wurden die Türen ausgetauscht. Bei dieser Gelegenheit ließen sich auch A- und B-Säule an den Stellen mal richtig reinigen und polieren, an die man sonst nur schwer heran kommt.

Bei den Fondtüren muss ich mir noch etwas einfallen lassen: Die linke Tür sitzt fast 2 Millimeter zu weit vorne, die rechte dagegen zu weit hinten. Das lässt sich bei den Fondtüren nur durch Biegen der Scharniere korrigieren, wofür ein Spezialwerkzeug nötig ist.

Etwas Nerven haben noch die Türschlösser gekostet: Auch, wenn beide Fahrzeuge MOPF 1 sind und nur ein knappes Baujahr auseinander liegen, haben sie unterschiedliche Schließmechaniken. Diese mussten also getauscht werden, wobei mir an einer Tür eine weiße Kunststoffverkleidung herausfiel, die dazu dient, durch die Scheibendichtung eindringendes Wasser um die Mechanik herum abzuführen. So leicht, wie die Verkleidung herausfiel, so hartnäckig hat sie sich jedoch geweigert, sich wieder an ihren ursprünglichen Platz setzen zu lassen. Nach über einer Stunde habe ich jedoch gesiegt.

Auch die Dichtungen der Türgriffe und Schlösser haben Zeit gekostet. Beim Einbau musste ich feststellen, dass die Dichtungen mindestens drei Millimeter zu kurz waren. Wie geht denn das?!? Also alle Schlösser und Türgriffe noch einmal ausbauen, die Dichtungen mit denen der anderen Türen vergleichen und austauschen und dann alles gereinigt wieder einbauen.

Apropos reinigen: Da das Schutzwachs, mit welchem die Türen ab Werk ausgesprüht wurden, im Laufe der Jahrzehnte doch ziemlich viel Dreck gebunden hat, habe ich den Dreckfilm mit Isopropanol abgeschrubbt. Die Türen werden später mit Fluid Film und Perma neu versiegelt.